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masterkurs: reflective probes

Gewohnheiten und wie man ihnen auf die Schliche kommen kann

In diesem Kurs drehte sich alles um das Thema Reflexion. Wir haben uns mit Gewohnheiten beschäftigt, die sich im Alltag verstecken bzw. die den kreativen Prozess beeinflussen. Gewohnheiten schützen unser Gehirn generell vor Überlastung aber in ihnen lauert auch die Gefahr unser Tun nicht mehr zu hinterfragen. Andererseits bieten sie Potenziale zu Veränderung und Verbesserung. Deshalb haben wir ein Experiment gewagt und ausgehend von der Methode der Cultural Probes, Reflective Probes entwickelt.

Was sind Cultural Probes?
Cultural Probes werden eingesetzt, um schwer zugängliche Informationen einzuholen. Diese Informationen sollen den Designprozess inspirieren. Meist werden sie in Form eines kleinen Pakets o.ä. gestaltet. Dieses enthält verschiedene kleine Aufgaben sowie eine Anleitung für den Nutzer. Bei diesen Aufgaben handelt es sich oft um kleine spielerische Aufgaben, wie bspw. Karten auf denen der Nutzer einzeichnen soll wo er sich im Alltag oft aufhält oder ein Tagebuch, um einen Blick in den Alltag des Nutzers zu werfen. Nicht selten sollen auch Fotos, mittels Einwegkamera, vom Alltag gemacht werden. Auch eine kleines Dankeschön ist oft Teil des Pakets. Die Inhalte und Aufgaben variieren je nach Thema des Cultural Probes und werden über eine bestimmte Zeitspanne an den Nutzer gegeben. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet und inspirieren den Designprozess. Bei Cultural Probes handelt es sich nicht um eine streng wissenschaftliche sondern eher um eine kreative Methode, da die Ergebnisse nur Stichproben gleichkommen.

Was sind Reflective Probes?
Um die eigenen Gewohnheiten besser kennenzulernen, hat jeder Studierende sich ein persönliches Thema ausgesucht, dass er bearbeiten möchte und daraus ein Reflective Probe für sich selbst entwickelt. So wurden z.B persönliche Tagebücher erstellt oder kleine Tracker entwickelt, die dabei helfen, die eigenen Gewohnheiten aufzudecken und ihre Muster zu erkennen. Darüber hinaus konnte aus den Ergebnissen heraus oft ein Lösungsansatz entwickelt werden, um die Gewohnheit bewusst zu verändern.

Auszug der Themen, die bearbeitet wurden:
• Motivation finden
• Pause machen lernen
• Emotionen besser verstehen
• Wie viel Zeit wird am Bildschirm verbracht
• Achtsamkeit im Alltag
• Papiernutzung und Verschwendung
• Integration des Zufalls im Alltag
• Entspannen lernen
• Zeitmanagement optimieren
• Reflexion und Feedback im Kurs

Fazit
Das Projekt war ein Experiment denn es war unklar ob es funktionieren würde ein Probe für sich selbst zu gestalten und ob man bereit ist seinen Gewohnheiten auf die Schliche zu kommen. Durch die Offenheit und das Engagement der Studierenden ist dieses Projekt schlussendlich gut gelungen. Es wurden zahlreiche Reflexions-Tools entwickelt und die Studierenden haben etwas über sich selbst gelernt, dass sie in ihre Arbeit einfließen lassen können.

Feedback der Studierenden

“Ich habe durch diesen Kurs eine für das Fach Designtheorie neue Lehrform kennen gelernt, die weniger Fokus auf das reine Vermitteln von theoretischem Wissen legt, sondern komplett praxisorientiert ist. Den Studenten wird viel Freiraum gelassen und die Möglichkeit gegeben das Seminar selbst aktiv mitzugestalten. Die Dozentin nimmt hier weniger eine übergeordnete Rolle ein, sondern stellt sich sozusagen auf Augenhöhe mit den Studenten, was zu einer angenehmen Atmosphäre beigetragen hat. Außerdem habe ich mich durch die Cultural bzw. Reflective Probes mit einer neuen und spannenden  Recherchemethode vertraut gemacht. Ich habe auch durch die Arbeiten der anderen viele Eindrücke erhalten wie vielfältig die Anwendungsbereiche und die Tools der Cultural Probes sein können. Durch das Verwenden und das anschließende Auswerten habe ich mehr über meine Gewohnheiten
und mich selbst erfahren. Allgemein habe ich durch die häufigen Feedbackrunden gelernt, dass es immer wichtig ist zu überprüfen, wie andere Personen auf Dinge reagieren und man sich so auch immer selbst reflektiert. Oft reichen schon 5 Minuten um wichtigen Input zu erhalten, was gut und was schlecht lief.”

“First of all the discussion at the beginning of the semester was interesting, Mrs. Vollmer was opened to all new ideas and from getting used to read a book and do a presentation about it, the purpose of this class was to write a reflection journal about every Design theory class, to pick up a subject and do cultural probes to come up with a result at the end of it. My hope has been to deepen my knowledge and skills in experimenting so it can be less theory and more practice, and to be able to work faster and more efficiently as it is an indispensable tool for a variety of tasks of my studies.
In retrospect, it can be stated that the tools presented in the context of the class as well as the tips and learning contents helped me on several occasions not only for my own project but also for my studies in general, The small groups discussions of our topics were very important because it helped me to have a focused feedback from the classmates and Mrs. Vollmer and I found the warm up exercises at the beginning of each class motivating and funny.”

“In dem Kurs habe ich gerlernt, was ein Cultural Probe ist und wie ich es für mich und andere anwenden kann. Ich habe gerlernt, wie ein Cultural Probe einen dabei helfen kann, Dinge zu analysieren und daraus Schlussfolgerungen zu schließen. Mein Thema war die Motivation im Allgemeinen und hierbei habe ich mich selbst untersucht, um heruas zu finden, wie ich meine Motivation richtig nutzen kann. Dabei war spannend zu erfahren, dass ich gar nicht so lustlos bin wie ich immer denke, sondern ich das Potential von meiner Motivation kaum richtig nutze, da ich lieber mein Zeit zum zeichnen nutze. Bei dem Cultural Probe ist auch wichtig zu beachten, wem man sie gibt und deshalb, welche Fragen oder Dinge man als Tools nutzt. Es ist zudem sehr vom Vorteil sich mit anderen über sein eigenes Thema auszutauschen, da diese neue Ideensstöße geben, auf die man selbst wahrscheinlich nicht gekommen wäre.”

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