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Und was machen Sie beruflich?

Die richtige Antwort darauf wäre wohl, wahrheitsgemäß und in 90% der Fälle, “Ich weiß es nicht.” Oder hast Du schon eine ehrliche Antwort auf diese Frage gefunden? Hast Du schon Deinen Beruf bzw. Deine Berufung gefunden?

Einfacher zu beantworten wäre doch “Womit verdienen Sie ihr Geld?” Denn was bedeutet eigentlich “Berufung”? Der Duden beschreibt das Wort, unter mehreren Bedeutungsmöglichkeiten, folgendermaßen: “besondere Befähigung, die jemand als Auftrag in sich fühlt” Aha. Und? Spürst Du eine besondere Befähigung?

Ich habe sie, wie viele Menschen, lange nicht gespürt und schaut man sich unseren westlichen Alltag an, ist dies auch kein Wunder: Schliesslich müssen wir Geld verdienen, um Dinge zu kaufen, die wir nicht brauchen usw. Wenn wir dann abends völlig erschöpft vor unserem Bildschirm der Wahl zur Ruhe kommen, wollen wir uns doch lieber von einer fiktiven Geschichte ablenken lassen als uns ernsthaft noch mit uns selbst auseinandersetzen zu müssen – oder?

Generell, scheint es gar nicht mehr so einfach zu sein, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen – Achtung jetzt wirst Du zum Mitmachen aufgefordert und falls Dir das zu anstrengend ist, kommt jetzt der Moment an dem Du aufhören kannst diesen Artikel zu lesen – Alle anderen sind herzlich eingeladen ab jetzt aktiv mitzudenken:

Macht Dich Deine Arbeit glücklich?

Nein, es geht nicht darum ob Du mit dem was du tust einen Haufen Geld verdienst und nein, ich habe auch nicht gefragt ob die Kollegen toll sind. Erfüllt Dich Deine Arbeit? Gemeint ist diese Tätigkeit oder wechselnden Aufgaben, mit denen Du den Großteil Deines Tages verbringst. Gehst Du beschwingt oder beklommen nach Hause? Mit einem warmen Gefühl in der Brustgegend oder lassen die Bauchschmerzen endlich nach wenn Du Feierabend hast? Gibt Dir Deine Arbeit Kraft oder kostet sie dich mehr als sie Dir zurückgibt?

Vielleicht hast Du jetzt schon ein paar Mal die Luft scharf eingezogen denn natürlich willst Du Dir selbst nichts vormachen aber Du willst auch realistisch bleiben. Denn wer kann diese ganzen Fragen schon positiv beantworten? Schliesslich bekommen wir nicht alle was wir wollen und einige von uns haben nicht den Luxus ihrem Traumjob nachzugehen… Das sind durchaus berechtigte Einwände und sicherlich wird da gelegentlich auch etwas dran sein. Dennoch lohnt es sich kurz einmal inne zu halten und zu überlegen, ob sich hinter diesen Gedanken vielleicht doch mehr verbirgt. Etwas, das Dich davon abhält Deine Berufung zu finden oder gar sie auszuleben. Denn möglicherweise steckt dahinter ein alter Glaubenssatz, den Dir Deiner Eltern aus einer längst vergangenen Zeit, mitgegeben haben. Oder eine persönliche Unsicherheit, weil Du nicht selbstbewusst zu Deinen Fähigkeiten stehen kannst. Oder du versuchst den Erwartungen anderer gerecht zu werden. Du siehst, bei derlei vielen Möglichkeiten lohnt es sich doch einmal genauer hinzusehen und ehrlich auf diese Fragen zu antworten. Um Dich nicht abzulenken, kannst Du auch Zettel und Stift zur Hand nehmen und ein Brainstorming oder eine Pro-und-Contra-Liste erarbeiten.

Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Ja, Arbeit an sich selbst ist Arbeit und daher ist es völlig normal, dass uns diese Arbeit hin und wieder schwer fällt oder wir sie vor uns herschieben. Nimmt man diese aber Arbeit an, wird man eigentlich immer beLOHNT.

Nun ja, wenn Dich das Thema gänzlich kalt lassen würde, würdest Du wohl nicht gerade diesen Artikel lesen. Also viel Spass beim Beantworten der Fragen und vielleicht möchtest Du ja den einen oder anderen Gedanken dazu in den Kommentaren mit uns teilen?

Wenn Du feststellst oder schon weißt, dass das Thema Arbeit Dich länger und in größerem Umfang beschäftigen wird, kannst Du auch ein kleines Notizbuch als Arbeitsbuch anlegen. Es hilft Dir beim reflektieren und zeigt Dir gleichzeitig wie viel Du schon an dem Thema gearbeitet hast. Außerdem drehen wir meist mehrere Runden bis sich eine neue Erkenntnis wirklich in unserem Handeln durchsetzt, da hilft es sich hin und wieder an die Erkenntnisse zu erinnern, die man schon hatte 😉

Tschö,

Claudia

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